Systemische Aufstellungen
In täglichen Lebenssituationen, sei es beruflich oder familiär, sind wir jederzeit Teil von Konstellationen und Systemen, die uns positiv sowie negativ beeinflussen. Systeme können beispielsweise Familien, Teams, Gruppen, Unternehmen, Freundeskreise aber genauso auch innere Anteile einer jeden Persönlichkeit sein, wenn es z.B. um eine Entscheidungsfindung oder innere Zerrissenheit geht.
Sind Konstellationen negativ und ungünstig, so verunsichern sie uns und können zu weitreichenden Problemen führen. Oft können wir uns auch nicht (mehr) erklären, wie es beispielsweise zum Bruch mit einem Familienmitglied oder auch zu beruflichen Konflikten innerhalb eines Teams gekommen ist, da diese auf einer unbewussten Ebene stattfinden. Systemkonstellationen und innere Konflikte einzelner Persönlichkeitsanteile lassen sich durch Systemaufstellungen räumlich und bildlich darstellen, erleben und lösen.
Ihr Trailer zur Aufstellungsarbeit
Figuren als Stellvertreter für Menschen
Wie geht es Ihrem inneren Team und welcher Teil kommt unter Druck?
Arten und Ablauf systemischer Aufstellungen
Die ersten Aufstellungen wurden von der Familientherapeutin Virginia Satir in den USA durchgeführt und als Skulpturenstellen bezeichnet. Aus diesem Ansatz entwickelten sich das Familienstellen, welches eng mit dem Namen Hellinger in Verbindung gebracht wird, die Organisationsaufstellungen um Gunthard Weber und die abstrakten Strukturaufstellungen um Matthias Varga von Kibéd und Insa Sparrer (Syst Institut). Gemeinsam ist der grundsätzliche Ablauf bei allen systemischen Aufstellungen: Ein Klient beschreibt sein Anliegen und wählt dann Stellvertreter aus. Durch diese Methode erhalten die Figuren (und somit auch Aufstellungsleiter und Klient) Informationen zu Inhalten aus dem System: Wie sind die Loyalitäten zueinander? Wer hat einen Konflikt mit einer anderen Person? Wo ist die ursprüngliche Ordnung durcheinander?
Ein Einblick in die Praxis
STRUKTURAUFSTELLUNG
Bei Strukturaufstellungen unterscheiden wir zwischen inneren Systemen (inneres Team, innere Anteile, Körper) und äußeren Systemen, wie Familien oder Organisation. Zusätzlich können abstrakte Begriffe, wie Lösung, Problem, Ziel, etc. eingesetzt werden. Hierbei ist besonders interessant, wer sich beispielsweise zum Problem oder der Lösung hingezogen fühlt.
Die Aufstellungsarbeit im Allgemeinen und die Strukturaufstellungen im Besonderen sind rationell schwer nachvollziehbar. Wie gelangt der Stellvertreter plötzlich an inhaltliche Informationen und Empfindungen gegenüber einer anderen Person oder Sache? Wird eine abstrakte Struktur aufgestellt, ist es meist für Außenstehende noch schwerer nachzuvollziehen. Man spricht von der repräsentierenden Wahrnehmung, die bisher von allen Beteiligten erlebt, aber von niemandem wissenschaftlich nachgewiesen werden konnte. In der Systemaufstellung wird zuerst das Ursprungsbild vom Klienten oder auch die IST Situation dargestellt: Wer blickt zu wem? Wie ist das Befinden der einzelnen Figuren? Durch Veränderung der Positionen der einzelnen Stellvertreter erkennt man die jeweilige Auswirkung auf das System. In einer Organisationsaufstellung wird unter Umständen sichtbar, wer der informelle Führer eines Unternehmens oder einer bestimmten Gruppe ist. In einer Familienaufstellung können alte Konflikte, Ungerechtigkeiten oder Erfahrungen sichtbar werden. Innerhalb der Systemaufstellung kann es vorkommen, dass weitere Personen hinzugefügt werden müssen: Welche Rolle spielt der Berater oder einer der Gesellschafter, die im Vorgespräch nicht angesprochen wurden? Warum ist sich plötzlich die gesamte Gruppe einer Familienaufstellung einig, dass der Großvater fehlt. Durch das Hinzufügen der fehlenden Person vervollständigt sich das Bild und die systemische Aufstellung entwickelt sich weiter. Das neue Bild kann den Klienten an ein bestimmtes Detail erinnern, welches vorher nicht wichtig zu sein schien, aber dennoch der fehlende Baustein sein kann.