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Der Entstehungshintergrund und die Rahmenbedingungen
Der Entschluss die Ausbildung zum systemischen Coach zu beginnen entstand vor dem Hintergrund, dass wir in unserer derzeitigen Tätigkeit als Marketing Coaches uns noch mehr fundiertes Praxiswissen aneignen wollten.
Die Frage, wie hilft man dem Klienten dabei selbst die Lösung seiner Probleme zu erkennen, dementsprechend zu handeln und neue Ressourcen zu entwickeln war das Hauptmotiv noch tiefer in das Thema „systemisches Coaching“ einzusteigen.
Wir wollten abseits von den primär technischen Themen einen weiteren Coaching-Schwerpunkt auf die Glaubenssätze unserer Klienten legen, mögliche Blockaden aufdecken und den Kunden darin unterstützen in der Start-Up-Phase ihres Unternehmens das persönliche Wohlbefinden nicht aus dem Fokus zu verlieren.
In der Unternehmensberatung, in der wir tätig sind, ist es unsere Aufgabe Coaches, Beratern, Dienstleistern und Agenturen dabei zu helfen Neukunden online zu gewinnen. Wir stehen täglich im Kontakt mit unseren Kunden und nutzen für unsere Arbeit hauptsächlich die Plattform Facebook, für den Kundensupport und halten mehrmals die Woche Live Calls zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten ab.
Durch die Ausbildung bei In Konstellation entstand die Idee ein neues Coaching-Format für unsere Firma zu entwickeln.
Die Idee einen Frauen- Live Call auf die Beine zu stellen entstand als wir feststellten, dass viele Business-Themen von Männern und Frauen unterschiedlich reflektiert und umgesetzt werden.
Wir wollten zusätzlich zu dem bestehenden Mindset-Call für Männer und Frauen einen „Raum“ schaffen, in dem die Unternehmerinnen sich mit ihren Themen auseinandersetzen können und wollten herausfinden ob dieses Format es den Frauen womöglich erleichtert sich noch intensiver mit ihren Gedanken und Motiven auseinander zu setzen.
In dem nachfolgenden Kapitel beleuchten wir zunächst das Setting, beschreiben den Coaching-Prozess während der Live-Calls, die wir jeweils immer zu zweit abhielten und gehen auf die Besonderheiten und Auswirkungen unseres Tools ein.
Abschließend widmen wir uns der Reflexion unseres Prozessverlaufes, legen unsere daraus gewonnen Erkenntnisse dar und geben einen Ausblick darauf, wie sich das Tool zukünftig weiterentwickeln könnte.
Mehr Information dazu unter “Business-Coach-Basis”
Der Frauen Live Call als Tool (Vorgehensweise erklären)
Vorbereitung
Themenankündigung: Was erwartet die Teilnehmer
Wir starteten das Projekt „Frauen Live Call“ zum Thema Unternehmerinnen-Mindset am 19.03.2019 und hielten bis zum 07.05.2019 wöchentlich eine Sitzung ab.
Die Sitzungen wurden vorher jeweils mit einem kurzen Intro-Video in den jeweiligen Facebook-Gruppen unserer Klienten angekündigt und mit dem Verweis auf einen Link in den Live Call weitergeleitet. Die Gruppenstärke bestand im Durchschnitt etwa aus 10 Frauen und uns als Coaches.
Das Setting war so angelegt, dass die Teilnehmer bereits in der Ankündigung darauf verwiesen wurden ihre Webcam während des Calls einzuschalten, um für alle zu gewährleisten, dass nur weibliche Teilnehmer an der Coaching-Sitzung teilnahmen.
Um den Live-Call mehreren Teilnehmern gleichzeitig zugänglich zu machen nutzen wir die Plattform Zoom, auf der ähnlich wie bei Skype Konferenz-Sitzungen möglich sind.
Sobald die Teilnehmer sich über einen Link aus der Facebook-Gruppe zuschalteten, wurde ihr Webcam-Bild sichtbar und eine Chatfunktion aktiviert. Zunächst leiteten wir den Call mit einer kurzen Begrüßung in die Runde ein und wiesen anschließend die Frauen darauf hin, dass sie bei Fragen kurz eine Notiz in den Chat schreiben sollen und wir sie dann zum direkten Coaching zuschalten und die Sprachfunktion aktivieren.
Das Tool in der Anwendung in einem Praxis-Beispiel
Prozessbeschreibung
Im Folgenden handelt es sich um zwei Klientinnen, die gemeinsam nach Dubai ausgewanderten um ihr eigenes Online-Coaching ortsunabhängig auszubauen.
Bei dem nachfolgend beschriebenen Coaching-Prozess es wichtig, die zwischenmenschliche Beziehung nicht nur auf der beruflichen Ebene zusammen zu reflektieren, sondern ebenso die Emotionen auf der privaten Seite zu verstehen.
Thema
Die beiden Freundinnen Klara und Luisa nennen uns zu Beginn des Coachings Herausforderungen, die sie während der Zeit im fremden Land bewältigen möchten.
Somit stellen sich im Verlauf des Gespräches folgende Aspekte dar:
▪ eigene innere Blockaden lösen
▪ Selbstkenntnis
▪ eigene Fähigkeiten
▪ Missverstandene Kommunikation
▪ beruflicher Ausblick
Ziel
Die beiden Geschäftspartnerinnen harmonisieren laut deren Aussage beruflich und privat nicht mehr miteinander.
Wir nehmen als Auftragsklärung wahr die Diskrepanzen untereinander genauer in den Fokus zu nehmen und herauszufinden wie diese in der Tiefe zustande kommen. Wir möchten die Situation von außen beleuchten und lassen uns dafür konkrete Situationen beschreiben, in denen die beiden Frauen dieses Gefühl von Disharmonie wahrnehmen.
Inhalte
Rückblickend kamen im Folgenden aufgelistete Coaching-Modelle und Tools zum Einsatz:
1. Das Technik-Tool Zoom
2. Coaching-Methoden:
GROW-Modell (im gesamten Prozess)
SMART (für die Zieldefinition)
Landkarte der Befindlichkeit
Skalenarbeit
Fragetechniken
Feedback
Aktives Zuhören
G- Goal (Auftragsklärung)
Nachdem die beiden Unternehmerinnen sich im Call mit ihrem Anliegen im Zoom-Chat mit der Aussage
wir haben eine Frage
zu Wort meldeten , wurden diese von uns freigeschaltet. Wir begrüßten Beide und starteten zu Beginn mit der Frage bei welchem konkreten Anliegen wir ihnen weiterhelfen können.
Da der Frauen-Live-Call nur Mindset-Themen berücksichtigte und die Klientinnen uns bereits durch das Gruppencoaching kannten, war eine Vorstellung unsererseits nicht mehr notwendig. Wir hielten die Landkarte der Befindlichkeit hoch in die Kamera und ließen uns damit aufzeigen, an welcher Stelle sie sich selbst auf der Karte seien.
Klara meinte gleich „auf der steilen Kletterwand“ , wo Luisa hingegen sich auf der „Durststrecke“ sah. Bei Beiden war es deutlich, dass sie durch Zeiten gingen, in denen sie viel Energie für ihre momentane Situation aufbringen mussten.
Wir ließen Klara und Luisa ihre derzeitige Situation schildern und die Beiden fingen an zu berichten, dass sie „riesige Blockaden“ haben und sie nicht wüssten woran „Das“ liegt.
Sie leben auf engstem Raum, die Energie sei „weit unten” . Sie hatten bereits das Gespräch zueinander gesucht und schilderten das ihnen dennoch nicht klar wurde, weshalb die Situation so “verfahren” sei. Um die momentane Beziehungsebene, auf der sich die als “bedrückend” beschrieben Emotionen für uns abzugleichen und um ein konkreteres Bild von der Situation zu bekommen, lassen wir uns ein paar Beispiele solcher Momente nennen.
Wir greifen eine der geschilderten Situationen auf und gehen darauf eingehend ein.
Um die Gesamtsituation eingehend zu reflektieren und abschließend auch mögliche Lösungswege herauszuarbeiten nutzen wir für den gesamten Prozess das GROW-Modell. Eingehend stellten wir zunächst die Frage woran sie merken würden, dass sie ihr Ziel erreicht hätten. Die Antwort auf unsere Frage war runtergebrochen:
Private Auseinandersetzungen zu vermeiden und vor dem Kunden als eine Einheit aufzutreten, ohne dass das Gefühl von Eifersucht die Situation überlagert
Wenn man nun das SMART-Modell für die Zielformulierung in Betracht nimmt, ist es präzise und eindeutig formuliert (S=spezifisch), quantitativ/qualitativ (M=messbar), positiv formuliert/motivierend (A=attraktiv), das Ziel muss erreichbar sein (R=realistisch) und bis in genau vier Wochen erreicht (T=terminiert) sein.
Um die im SMART-Modell genannten Teilaspekte in den Prozess zu integrieren, leiteten wir die Klientinnen mit gezielten Fragen an und notierten uns alle relevanten Details, auf welche wir nachfolgend kurz eingehen möchten.