Hypnose und Selbsthypnose

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Hypnose (altgriechisch ὕπνος hypnos ‚Schlaf‘)

Was ist Hypnose?

“Hypnosis is the bypass of the critical faculty of the conscious mind and the establishment of acceptable selective thinking.”

Diese Definition ist eine Abwandlung der Definition des Hypnotherapeuten Dave Elman, Hypnotherapy, 1964 Eine sinngemäße Übersetzung könnte lauten: Hypnose umgeht den kritischen Teil des Bewusstseins und ermöglicht (in unserem Unbewussten) für uns akzeptable Änderungen im Denken.

Wo erlebt man hypnotische Zustände?

Tagträumen, Kino, Autofahren, NLP Techniken

Ziele der Hypnose

Gewichtreduktion, Rauchentwöhnung, Hypnotische Tiefenentspannung, Blockaden Lösung, Sport/Wettkampf Vorbereitung, Selbstbewusstsein fördern/stärken, Schlafverbesserung, SpitzenleistungsAnker setzen, Superlearning-Lernunterstützung

Beispiel:

Kritischer Teil des Bewusstseins sagt: „Mit dem Rauchen aufzuhören ist zu schwer“
In der tiefen Entspannung der Hypnose umgeht der Hypnotisierte den kritische Teil des Bewusstseins
Die Suggestion: „Ein Glas Wasser trinken wird dir das Verlangen nach einer Zigarette nehmen“ wird als angenehm und akzeptabel angenommen

Geschichte der Hypnose

Bereits in frühesten Kulturen war Trance selbstverständlicher Bestandteil von Heil-Ritualen
Im 17. Jahrhundert Vom Wiener Arzt Franz Anton Messner wiederentdeckt. Er nannte sie “magnetisches Heilen”
Diese Hypnosetechnik wurde unter dem Namen: “Mesmerismus” bekannt.
Der Begriff „Hypnose“ wurde erstmals 1843 von James Braid verwendet.
Vor der Einführung von Lachgas für die Narkose im 19. Jahrhundert, war die Hypnose eine der wenigen Möglichkeiten zur Schmerzbetäubung.
Bis 1900 galt sie als die einzige Form der Psychotherapie – bis Sigmund Freud die Psychoanalyse entwickelte.
Abkehr von Hypnose durch Freud
Johannes H. Schulz 1884 – 1970 Autogenes Training 1932
Milton Erickson 1901 – 1980 Techniken überwiegend permissive und indirekte Suggestionen, mittels Metaphern.
Aber auch direkt und autoritär, wenn Patient darauf ansprach.
Handshake Induktion
Anerkennung der Hypnose durch Ärtztegesellschaften 1955
1955 Britische Ärztegesellschaft – Anerkennung als Therapie
1958 Amerikanische Ärztegesellschaft – Jede med. Fakultät muss Kurse anbieten

Milton H. Erickson

Sein Ziel war es, dem Patienten im hypnotischen Trancezustand dessen Begabungen vor Augen zu führen. Die Trance erleichterte den Zugang zu unterbewußten Fähigkeiten, die sonst durch die Logik des Denkens und den Intellekt überdeckt werden.

Milton Modell

Aufzeichnung durch Richard Bandler und John Grinder

Ziel der beiden war es Muster zu identifizieren, deren Wirkung zu untersuchen und somit die intuitiv genutzte Sprache der Therapeuten erklärbar und erlernbar zu machen
Patterns of the Hypnotic Techniques of Milton H. Erickson, M.D., Volume I. 1975
Modeling of Excellence – Kopieren von Spitzenleistungen
Beruht auf Generalisierungen, Tilgungen und Verzerrungen
Erickson selbst soll Ergebnis kritisch bewertet haben

They wanted me in a nutshell. Now they have the nutshell.
Sinngemäß: Sie wollten ein Konzentrat von mir. Jetzt haben sie eine leere Hülle.

Wirkungsabsicht

    1. “Yes Set”
      sich in die Gedankenwelt des Gesprächspartners versetzen und dessen Einverständnis gewinnen, Vertrauen aufbauen
    2. kunstvolle Vagheit
      dem Klienten möglichst großen Spielraum eröffnen, die vom Hypnotiseur gewählten Wörter individuell zu deuten, so dass Widerspruch vermieden und alternative Sichtweisen angeregt werden
    3. suggestive Sprachmuster
      das Vertrauen in die Autorität des Hypnotiseurs und damit auch in das Gelingen der Trance und des Veränderungsprozesses fördern
    4. Verwirrungsmuster
      den bewussten Verstand austricksen und das Unbewusstsein ins Spiel holen, nachdem der Klient mit seinem bewussten Verstand wahrscheinlich schon lange vergeblich versucht hat, eine gewünschte Veränderung herbeizuführen

Hypnose ist nicht Schlaf

Hypnotiseure benutzen manchmal das Wort „Schlaf“, wenn sie den Zustand der tiefen körperlichen und geistigen Entspannung meinen, der die Hypnose so angenehm macht.
Im Schlaf haben wir kein Bewusstsein, in der Hypnose schon. Das Bewusstsein ist dabei ganz auf eine Sache fokussiert. Das bedeutet, in der Hypnose bekommt man zu jeder Zeit bewusst mit, was geschieht und man hört alles, was der Hypnotiseur sagt.
Wenn man also das Wort „Schlaf“ hört, dann ist es eine Abkürzung für: „Schließe die Augen und gehe in eine angenehme tiefe Entspannung, fast so, als ob man schlafen würde“

Hypnose von außen erkennen

Eines oder mehrere dieser typischen Zeichen können in Hypnose auftreten. Hypnose kann jedoch auch ganz ohne diese Zeichen bestehen.
Vermehrte Produktion von Tränenflüssigkeit
Veränderung der Hautdurchblutung und damit Farbe und Temperatur, besonders Rötung oder Flecken am Hals und im Gesicht: mindestens mittlere Tiefe
REM (Rapid Eye Movement) – Augen bewegen sich schnell hinter geschlossenen Augenlidern (wie im Traumschlaf): tiefe Hypnose
„Hypnotische Maske” (vollkommene Muskelentspannung im Gesicht)
Augen drehen sich nach oben, bei leicht geöffneten Augenlidern oder flatternden Augenlidern ist nur das Weiße zu sehen: tiefe Hypnose

Modell der Ebenen des menschlichen Geistes

Bewusstsein

lenkt die Aufmerksamkeit – logisch-analytischer Teil
rationalisierender Teil
sehr begrenzte Kapazität Willenskraft
schützt vor bewusst wahrgenommener Gefahr

Kritischer Teil des Bewusstseins

vergleicht eingehende Informationen mit bereits gespeicherten Informationen
entscheidet über Durchlässigkeit zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein
schützt vor unnötigen Veränderungen, die Energie kosten würden

Unterbewusstsein

Anfangs „unbeschriebenes Blatt“
Glaubenssätze „Datenbank“
„WENN-DANN“ Regeln
Emotionen
beschützt die Persönlichkeit durch Widerstand gegen Veränderung
Schützt gegen ihm bekannte Gefahren und motiviert dazu, Bedürfnisse zu erfüllen

Somatischer Teil

Macht Emotionen im Körper spürbar
autonomes Nervensystem, Immunsystem, Herzschlag, Atmung, glatte Muskulatur usw.
schützt vor Infektionen und durch Reflexe

 


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