Abschlussarbeit von Lisa Zoe Kemper, als PDF lesen
Die Dilts-Pyramide, auch das Dilts-Modell oder “Die logischen Ebenen nach Dilts”, ist Mitte der 1980er von Robert Dilts entwickelt worden.
Er ist einer der Mitgründer des NLP (NeuroLinguistisches Programmieren), arbeitete mit Richard Bandler und John Grinder zusammen und war zudem Schüler bei Milton Erickson und Gregory Bateson. Seit 1975 ist er Trainer für NLP.
Die Dilts-Pyramide ist eine Anlehnung an die Lerntheorie des Anthropologen und Sozialwissenschaftlers Gregory Bateson und ist ein Erklärungsmodell für Veränderungsprozesse.
Anhand der Pyramide kann man erkennen, wo ein Problem oder Ziel angesiedelt ist. Bei einem Problem, welches gelöst werden soll, wäre die Vorgehensweise, das Problem auf einer der nächsthöheren Ebenen zu lösen.
Ein Beispiel:
Der Klient möchte mit dem Rauchen aufhören, sprich sein Verhalten verändern. Da vor allem das Rauchen ganz oft mit der Identitätsebene zusammenhängt – „Ich bin Raucher“ – empfiehlt es sich hier, direkt auf der Identitätsebene anzusetzen.
Heutzutage werden je nach Modell zwischen 6 oder 10 Ebenen verwendet, ursprünglich hatte es 5 Ebenen.
6. Umgebung
Die sechste und unterste Ebene umfasst die Umgebung, zu der immer der zeitliche und räumliche Kontext gehört, in dem sich die Person gerade befindet. Jedes Ereignis findet in einer bestimmten Umwelt bzw. Umgebung statt, weswegen diese äußeren Bedingungen immer auf die Person einwirken.
Dies hängt sowohl von der Umwelt ab, die von außen auf den Menschen einwirkt, als auch von persönlichen Faktoren, so zum Beispiel Ernährungsgewohnheiten, Alter und Gesundheitszustand.
Zu dieser Ebene sind diese Fragen zu stellen:
Wo?
Wann?
Wer?
Mit wem?
5. Verhalten
Das Verhalten bezieht sich auf das konkrete Handeln, also alle Aktivitäten und körperlichen Reaktionen eines Menschen, die von außen zu beobachten sind. Damit sind das Tun, die Worte, die Stimmwahl, die Gestik, die Bewegung, die Motorik und die Atmung gemeint.
Jedoch muss auch hier immer der Kontext beachtet werden, denn Schreien ist nicht gleich Schreien.
Es kann unter bestimmten Umständen ein Zeichen von Wut sein, aber in einer lauten Diskothek ist es die einzige Chance zur Verständigung.
Fragen passend zu dieser Ebene:
Wie verhalten sich Menschen?
Was siehst du?
Was hörst du?
Was genau wird getan?
4. Fähigkeit
Fähigkeiten können sowohl angeboren (Begabungen) als auch erworben (Fertigkeiten) sein und variieren nach dem Grad ihrer Ausprägung von Person zu Person. Sie sind die geistige und praktische Anlage, die einen Menschen zu etwas befähigt.
Anders als bei den vorherigen Ebenen kann man ab der vierten nicht mehr durch Beobachtungen Einblick gewinnen.
Jedoch kann es einem durch Rückschlüsse aus dem Verhalten gelingen, Fähigkeiten zu erkennen, durch die Frage:
Welche Fähigkeit benötigt der Mensch, um dieses Verhalten zu zeigen?
Jedes Verhalten benötigt entsprechende Fähigkeiten, ein bestimmtes Wissen oder Können.
3. Glaubenssätze und Werte
Glaubenssätze und Werte sind unser Antrieb und erklären unser Handeln. Glaubenssätze sind Überzeugungen und Leit-Ideen, wie z. B. „Man sollte, man muss, man darf nicht, nie, niemals…“ Sie sind Verallgemeinerungen aus früheren Erfahrungen und beschreiben aus der Perspektive des jeweiligen Menschen, warum etwas so ist und nicht anders.
Glaubenssätze und Werte entstehen durch Gewöhnungen oder Prägungen in signifikanten, emotionalen Ereignissen. Glaubenssätze sind tief in dem Geist verankert und somit für die jeweilige Person eine Wahrheit. Sie werden wieder und wieder gedacht. Oftmals sind sie gar nicht bewusst, da sie unbewusst durch Erziehung und Erfahrungen eingeprägt wurden.
Glaubenssätze sind dafür verantwortlich, wie wir unser Umfeld bewerten und auf Ereignisse reagieren.
Menschen setzen Fähigkeiten, die sie besitzen, nur dann ein, wenn entsprechende Werte und Glaubenssätze vorhanden sind. (Hier wäre ein Beispiel toll!) Werte bestimmen die Richtung unseres Denkens und unserer Wahrnehmung und können durch folgende Fragen herauskristallisiert werden:
Was ist dir wichtig?
Woran glaubst du?
Worauf achtest du besonders?
2. Identität
Die Identität ist unsere Vorstellung von uns selbst als ganze Person, wer wir sind und wie uns andere Menschen sehen sollen, also eine Selbstbeschreibung dessen, was einen Menschen persönlich ausmacht.
Auch das, was man von sich selbst glaubt, ist Teil der eigenen Identität.
Um ein klares Bild über die eigene Identität zu bekommen, sollte man sich die Fragen stellen:
Wer bin ich?
Wie nehmen mich andere wahr?
Womit identifiziere ich mich?
Welche Funktionen habe ich?
Wie sehe ich mich selbst?
Was glaube ich von mir selbst?
Die eigene Identität ist aber niemals festgelegt, sondern kann sich zu jedem Zeitpunkt verändern, denn sie wird uns unser gesamtes Leben über begleiten und unsere Persönlichkeit mitbeeinflussen. Wenn wir uns verändern, verändert sich auch unsere Identität.
1. Spiritualität
Dies ist eine „überindividuelle Ebene“ und die machtvollste Ebene von allen.
Es geht um den Glauben an etwas Höheres oder Größeres, wie zum Beispiel Gott, und darum, sein Leben nach diesem höheren Sinn auszurichten.
Diese Ebene gibt den Menschen Sicherheit, Sinn und Verbundenheit.
Man wird Teil eines größeren Systems und findet eine Bedeutung für das eigene Leben, das gesellschaftliche Miteinander und das große Ganze. Dennoch ist es die Ebene, wegen der häufig Kriege geführt werden.
Anhand religiöser Kriege kann man die Ausmaße am besten bemerken, darunter fallen etwa die Expansionskriege des Islam bis zum 8. Jahrhundert, die Kreuzzüge und die Albigenserkriege des Mittelalters.
Fragen zur Spiritualität:
Warum leben wir?
Wozu sind wir hier?
Quellen
https://www.agil-werden.de/themen-archiv/dilts-pyramide/
https://digitaleneuordnung.de/blog/dilts-pyramide/
https://www.agil-werden.de/anwendung-der-dilts-pyramide/