Coaching und Achtsamkeit bei Kinder und Jugendlichen

Abschlussarbeit von Nicole Zalesky, als PDF lesen


Was ist Coaching

Das Wort „Coach“ bedeutet ursprünglich „Kutsche“ und ist in der englischen Sprache seit 1556 nachgewiesen. Seit 1848 wurde eine umgangssprachliche Verwendung des Begriffs für private Tutoren für Studenten beobachtet, im sportlichen Bereich wird das Wort seit 1885 in England und den USA gebraucht Beim Coaching widmet sich der Coach Themen und Anliegen, die sich rund um berufliche und persönliche Fragestellungen drehen.1

Im Gegensatz zur Psychotherapie hat das Coaching nicht das Ziel, den Klienten von psychischen Erkrankungen zu heilen.2

Psychische Erkrankungen, Abhängigkeitserkrankungen, oder andere Beeinträchtigungen der Steuerungsfähigkeit gehören in das Aufgabenfeld entsprechend qualifizierten Psychotherapeuten und Ärzte.

Coaching heißt: einen Klienten auf dem Weg zur Lösung seines Themas zu unterstützen, und zwar ohne Ratschläge zu erteilen, ohne zu werten und ohne eine Lösung vorzugeben.

Beim Coaching ist für den Erfolg das persönliche Verhältnis zwischen Coach und Klient besonders wichtig. Es sollte den Prinzipien des Vertrauens, der Wertschätzung, Authentizität, Empathie, Fürsorge, und des Interesses getragen sein. Außerdem sind im richtigen Moment ausgesprochene Komplimente sehr wichtig.

Coaching heißt: einen Klienten auf dem Weg zur Lösung seines Themas zu unterstützen, und zwar ohne Ratschläge zu erteilen, ohne zu werten und ohne eine Lösung vorzugeben.3

Kinder- und Jugendcoaching

Es gibt viele Formen im Coaching und unter anderem auch das Kinder- und Jugendcoaching.

Gerade Kinder und besonders Teenager sind immer wieder mit neuen Herausforderungen konfrontiert.

Kinder sind allgemein nicht besonders empfänglich für Gespräche, in denen es hauptsächlich um Probleme geht. Was gestern war und was morgen sein wird – so weit erstreckt sich ihr Zeithorizont. Das gilt nicht unbedingt für ein Problem, das zwar ständig da sein mag, aber nicht hier und heute.

Außerdem ist es für Kinder häufig eine sehr unangenehme und einschränkende Erfahrung, über Probleme zu sprechen.

Aber:

Über Stärken und Ressourcen zu sprechen, über die Zukunft und kleine Erfolge ist etwas ganz anderes.4

Mit Jugendlichen zu arbeiten, gilt als besondere Herausforderung. Sie scheinen in einem Dauerzustand der „Selbstfindung“ zu sein, müssen mit dem Druck ihrer Peergroup umgehen, mit ihrer erwachenden Sexualität genauso wie mit ihrer sexuellen Identität, und außerdem müssen sie sich Autoritäten widersetzen … Und sie haben diese entsetzliche Neigung, auf alles, was man sie fragt, mit „weiß nicht“ zu antworten.5

Hier eine Auflistung welche Themen u.a. im Kinder- und Jugendcoaching bearbeitet werden können:

o Konflikte in der Schule mit Lehrern und Mitschülern

o Konflikte im Freundeskreis

o Prüfungsangst

o Lernschwierigkeiten

o Selbstzweifel und Blockaden

o Liebeskummer

o Wut und Traurigkeit bei Veränderungen in der Familie

o Mobbing in der Schule

o Probleme den Fokus auf die Hausaufgaben zu richten

Auch im Kinder und Jugendcoaching geht es darum eigenständig eine Lösung für sich selbst zu finden. Ein Coaching bietet Kindern und Jugendlichen die Chance ihren Erfahrungsschatz zu erweitern, ihre eigenen Themen zu definieren und für sich selbst wirksame Lösungen zu entwickeln.

Um dies zu realisieren ist es unbedingt notwendig, gleich zu Beginn der Arbeit das Setting zu klären. Besonders die Frage nach der Anwesenheit der Eltern ist zu besprechen. Im Idealfall sollte das Kind das Coaching ohne Eltern durchführen.

Definition Jugend

Jugend bezeichnet die Lebensphase zwischen Kindheit und Erwachsensein In den „Shell Jugendstudien“ wird Jugend als die Spanne vom 13. bis zum 25. Lebensjahr definiert.6

Wegen ihrer Länge wird die Lebensphase Jugend auch oft in Abschnitte untergliedert:

• Adolenz: 13 bis 18 Jahren

• Postadoleszenz: ab 18 Jahren

• Teenager: 13 bis 19 Jahren

• Juristisch 14 bis 18 bzw. 21 Jahre

Definition Jugend im juristischen Sinne

Nach deutschem Recht ist Jugendlicher, wer 14 (außer im Jugendarbeitsschutzgesetz, dort ab 15), aber noch nicht 18 Jahre alt ist (§ 1 Abs. 2 JGG). Im Kontext des Achten Buches Sozialgesetzbuch (SGB VIII) ist in Deutschland Jugendlicher, „wer 14, aber noch nicht 18 Jahre alt ist“ (§ 7 Abs. 1 Nr. 2 SGB VIII).

Ein Jugendlicher gehört zu den im SGB VIII definierten jungen Menschen, zu denen ebenfalls die jüngere Personengruppe der Kinder gehört (mit Ausnahmen, „wer noch nicht 14 Jahre alt ist“) und die ältere Personengruppe der jungen Volljährigen („wer 18, aber noch nicht 27 Jahre alt ist“).

Heranwachsender ist nach dem Jugendgerichtsgesetz jede Person, die das 18. Lebensjahr, aber noch nicht das 21. Lebensjahr vollendet hat.

Definition Achtsamkeit

Im Alltag sind wir Menschen oft mit mehreren Dingen gleichzeitig beschäftigt- dem sogenannten Multi Tasking.

Wir sind zum Beispiel mit einer Nachricht auf dem Handy beschäftigt, während wir mit anderen Menschen an einem Tisch sitzen. Dieses Verhalten ist nicht nur unachtsam, sondern auch eine fehlende Wertschätzung unseren Tischnachbarn gegenüber. Wir finden dieses Verhalten immer wieder in unterschiedlichen Lebensbereichen. Oft passieren auch Unfälle, da wir oft mehrere Dinge gleichzeitig erledigen oder mit den Gedanken ganz woanders sind.

Achtsamkeit kann demnach als Form der Aufmerksamkeit im Zusammenhang mit einem besonderen Wahrnehmungs- und Bewusstseinszustand verstanden werden, als spezielle Persönlichkeitseigenschaft sowie als Methode zur Verminderung von Leiden (im weitesten Sinne) In der Achtsamkeit geht es darum, Gedanken und Emotionen wertfrei zu erkennen und wahrzunehmen sowie im „Hier und Jetzt zu sein“.

Ganz einfach gesagt, kann man es auch so beschreiben:

„bewusste Aufmerksamkeitslenkung wie z.B. der Scheinwerfer auf einer Bühne“

Achtsamkeit ist erlernbar und eine Art von Mindset, d.h. es bedeutet Gelassenheit zu haben und auch mal eine andere Perspektive zu einem Gefühl oder Gedanken einzunehmen.

Historisch betrachtet ist „Achtsamkeit“ vor allem in der buddhistischen Lehre und Meditationspraxis zu finden. In der westlichen Kultur ist das Üben von „Achtsamkeit“ insbesondere durch den Einsatz im Rahmen verschiedener Psychotherapiemethoden bekannt geworden.

Eine der in der Forschungsliteratur am häufigsten zitierten Definitionen stammt von Jon Kabat-Zinn. Demnach ist Achtsamkeit eine bestimmte Form der Aufmerksamkeit, die

o absichtsvoll ist

o sich auf den gegenwärtigen Moment bezieht

o wertfrei ist

Weitere Methoden die Achtsamkeit zu trainieren sind u.a.:

o Progressive Muskelrelaxation

o Autogenes Training

o Meditation

o Atemübungen

o MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction), nach Jon Kabat Zin

Achtsamkeitsübungen helfen u.a.

o sich zu entspannen und zu erholen

o Gelassenheit verbessern

o Verbesserung der Selbstwahrnehmung

o Stress, Ängsten und Blockaden zu begegnen und sie abzubauen

o Stärkung der Konzentrationsfähigkeit

o eigenen Gefühle verstehen und mit ihnen umzugehen

o Sich selbst besser wahrzunehmen und zu spüren

o eigene Ziele zu setzen und umzusetzen

o mehr Glück, Freude und Zufriedenheit zu erleben


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Quellen bis hierher

1 https://de.wikipedia.org/wiki/Coaching
2 Lehrskript InKonstellaton Seite 17
3 Grolimund, Fabian; Psychologische Beratung und Coaching. Lehr‐ und Praxisbuch für Einsteiger; S. 9
4, 5 Harvey Ratner und Denise Yusuf, Kurzzeit-Coaching mit Kindern und Jugendlichen
6 Hurrelmann und Quenzel, „ Lebensphase Jugend“, 201
https://de.wikipedia.org/wiki/Jugend
https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/psychologie/achtsamkeit/pwieachtsamkeitindermedizin100.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Achtsamkeit_(mindfulness)