auf die Gefühle und körperliche Gesundheit
Abschlussarbeit von Kerstin Paetsch, als PDF lesen
Wie Personen die Umwelt, sich selbst, andere Menschen und Dinge, wahrnehmen, verstehen sowie interpretieren wird maßgeblich von unseren Glaubenssätzen beeinflusst.
Glaubenssätze sind Annahmen über die eigene Person sowie deren Umwelt und bestimmen subjektiv und individuell das Modell der Welt.
So wirken Glaubenssätze wie Filter, die beeinflussen was wir denken, wahrnehmen und wie wir letztendlich handeln und unser Leben gestalten.
Manche Glaubenssätze ermöglichen mehr Wahlmöglichkeiten und Flexibilität und andere weniger.
Sie können sowohl positiv als auch negativ und durch verschiedene Faktoren wie Autoritäten geprägt sein.1,2
Die Erfahrungen, die Menschen im Laufe ihres Lebens machen, lösen Gefühle und damit verbundene Gedanken aus.
Wird nun nach einer bspw. traumatischen Erfahrung immer wieder an das Ergebnis gedacht, kommen auch die dazugehörigen Gefühle und Gedanken wieder auf. Irgendwann muss nicht mehr bewusst an das vergangene Ereignis gedacht werden, um die dazugehörigen Gefühle zu erzeugen.
Gedanken und Gefühlsschleifen entstehen und diese Pfade festigen sich.
Durch Gedanken an emotional ähnliche Erlebnisse veranlasst das Gehirn dieselben Frequenzen und Botenstoffe zu aktivieren wie damals. Die Schaltkreise werden immer mehr verdrahtet und auch der Körper wird nach und nach dazu gebracht, die Gefühle und Botenstoffe zu verinnerlichen.
Das bewusste und unbewusste Wiederholen führt dazu, dass sich irgendwann der Körper besser erinnern kann als der bewusste Geist und Gedanken sowie Gefühle manifestieren sich körperlich.3
Die vorliegende NLP-Masterabschlussarbeit wird die Entstehung und Manifestation von Glaubenssätzen untersuchen sowie den Zusammenhang zwischen Glaubenssätzen und psychosomatischen Krankheitsbildern herausstellen.
Zudem wird exemplarisch ein NLP-Formate dezidiert vorgestellt, dass sich zur Arbeit mit Glaubenssätzen eignet.
Das Ziel dieser Arbeit besteht darin, Glaubenssätze und damit verbundene Gefühle, Verhaltensweisen und körperliche Blockaden zu identifizieren und Wege aufzuzeigen, an diesen mit NLP zu arbeiten.
Im ersten Teil der vorliegenden Arbeit, wird das dieser Arbeit zu Grunde liegende Verständnis von Glaubenssystemen und Glaubenssätzen erarbeitet. Dazu werden die Begrifflichkeiten definiert und die Entstehung sowie Entwicklung dieser erörtert.
Anschließend wird die Entstehung von Gedanken Reaktionspfaden im Körper genauer analysiert und die Manifestation von Gedanken und Gefühlen im Körper dargestellt. Es folgt die Erläuterung von NLP, indem Neurolinguistisches Programmieren definiert sowie die wichtigsten NLP-Grundlagen für diese Arbeit erörtert werden.
Als wesentliche Grundlagen werden Zustände / States, Wahrnehmung (VAKOG & Submodalitäten), Meta- Programm, logische Ebenen sowie die Timeline im NLP Kontext betrachtet, da diese Aspekte, für das anschließend exemplarisch vorgestellte NLP-Format Re-Imprinting, eine wichtige Basis sind.
Im darauffolgenden Kapitel werden NLP Formate allgemein im Kontext der Arbeit betrachtet und es folgt die dezidierte Darstellung des NLP Formates Re-Imprinting, in dem das Format theoretisch betrachtet und in einer Format-Demo präsentiert wird.
Das Format wird folgend im Zusammenhang der Arbeit eingeordnet und die verschiedenen Wirkmechanismen erarbeitet. Abschließen wird die Arbeit mit einem Fazit, in der eine Reflektion der Erkenntnisse erfolgt sowie ein Ausblick für weitere Ausarbeitungen dargelegt wird.
Glaubenssysteme: Auswirkungen auf den physischen Körper
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinung die wir von den Dingen haben
wie es bereits Epiktet vor mehreren tausend Jahren zusammengefasst hat, sind es in Wahrheit nicht die Gegebenheiten in unserer Umwelt, die uns das Leben erschweren, sondern die Bewertungen und Glaubenssätze.
Wie diese Glaubenssätze und Bewertungen entstehen und wie diese sich auf unseren physischen Körper durch biochemische Prozesse auswirken, wird in dem folgenden Kapitel dargestellt.
Definition Glaubenssysteme und Glaubenssätze
Üblicherweise unterstellen Glaubenssätze Ursache-Wirkungszusammenhänge (Normalisierungen), komplexe Äquivalenzen (Konjunktionen) oder Grenzen und beinhalten Erlaubnisse bzw. Berechtigungen oder auch Verbote bzw. Einschränkungen.
Damit zeigen sie auf, wie sich Dinge und Menschen in der Welt zueinander verhalten und wie jemand ist bzw. was er kann, darf, soll, muss oder auch nicht4.
Glaubenssätze basieren auf Verallgemeinerungen (Generalisierungen), die anhand von subjektiven Erfahrungen getroffen werden. Dabei werden die Aussagen der Glaubenssätze oft so wahrgenommen, dass es schwer ist, sie als solche zu identifizieren.
Ein Glaubenssatz ist der sprachliche Ausdruck von dem, woran jemand glaubt und für wahr hält.
Sie sind demnach eng mit persönlichen Werten verbunden und beeinflussen unseren Fokus sowie unsere Aufmerksamkeit und damit den Lebenswillen, die Entwicklung und Gestaltung von (Lebens)-Zielen sowie die Erfüllung von Bedürfnissen und die persönliche Resilienz in Stresssituationen.
Glaubenssätze haben somit einen maßgeblichen Einfluss auf unsere Lebensgestaltung und damit auf unser körperliches Wohlbefinden5.
Die wirksamsten Glaubenssätze sind diejenigen, die sich auf die Identität beziehen. Sie werden in der Regel nicht hinterfragt, gegenteilige Erfahrungen werden getilgt oder als Ausnahme deklariert. Glaubenssätze sind logischen Argumenten nicht oder nur schwer zugänglich.
Beispiele Glaubenssätze in Bezug auf:
• Ursachen: Das liegt bei uns in der Familie
• Bedeutung: Zu rauchen bedeutet Schwäche
• Grenzen: Das ist unmöglich
• Umwelt: Bei Lärm kann man sich nicht konzentrieren
• Verhaltensweisen: Das darf man nicht tun
• Fähigkeiten: Das werde ich niemals lernen
• Identität: Ich bin kompetent in meinem Beruf
• Spiritualität: Das Universum ist ein freundlicher Ort
Mehrere Glaubenssätze, die sich gegenseitig verstärken und unterstützen, bilden ein Glaubenssystem.
Glaube an Deine Grenzen und sie gehören Dir. Was der Mensch glaubt, das kann er auch erreichen. Alle persönlichen Durchbrüche beginnen mit einer Änderung unserer Glaubensmuster.
Anthony Robbins 6
Glaubenssätze und Systeme sind immer mit einer emotionalen Reaktion verbunden. Die folgenden drei Kategorien zeigen die häufigsten Folgen von Gefühlen und Glaubenssätzen:
• Hoffnungslosigkeit
Glaube, dass das ersehnte Ziel grundsätzlich nicht erreicht werden kann, unabhängig von den eigenen Fähigkeiten (z.B. Krebs ist unheilbar).
• Hilflosigkeit
Glaube, dass das erwünschte Ziel grundsätzlich erreichbar ist, aber nicht für diese Person. (z.B. Andere können das, aber bei mir wird es nicht funktionieren).
• Wertlosigkeit
Glaube, dass man das erwünschte Ziel nicht verdient hat. (z.B. Es steht mir nicht zu, ein leichtes Leben zu haben)
Entstehung und Entwicklung von Glaubenssystemen
Bei der Entwicklung von Glaubenssystemen sind die individuellen, unmittelbaren und persönlichen Erfahrungen, die eine Person macht, entscheidend.
Anhand dieser Erfahrungen werden Folgerungen und Einschätzungen über die Umwelt, Umgebung, Personen, Geschehnisse, persönlichen Erfahrungen, menschliche Beziehungen oder über uns selbst getroffen.
Auch durch Medien oder in Gesprächen mit anderen Personen werden Informationen gesammelt und Folgerungen bzw. Verallgemeinerungen aus diesen Erlebnissen geschlossen, die so das Glaubenssystem sowie die persönlichen Überzeugungen prägen.
Für die Festigung eines Glaubenssystems ist wichtig, welche Elemente der gegenwärtigen Erfahrung verzerrt oder getilgt werden, um so die vorher getroffene Überzeugung als Generalisierung aus der Vergangenheit aufrecht zu erhalten7.
Quellen bis hierher
1 Vgl. Landsiedel 2020: Glaubenssätze, https://www.landsiedel-seminare.de/nlp-bibliothek/nlpmaster/m-02-00-glaubenssaetze.html#definition (Aufgerufen: 13.11.2020).
2 Vgl. InKonstellation: NLP-Master Ausbildung 2020 – Glaubenssätze, ohne Verlag.
3 Vgl. Dispenza J. (2012): Ein neues Ich: Wie Sie Ihre gewohnte Persönlichkeit in vier Wochen wandeln können, Koha.
4 Vgl. InKonstellation: NLP-Master Ausbildung 2020 – Glaubenssätze, ohne Verlag.
5 Vgl. Landsiedel 2020: Glaubenssätze, https://www.landsiedel-seminare.de/nlp-bibliothek/nlpmaster/m-02-00-glaubenssaetze.html#definition (Aufgerufen: 13.11.2020).
6 Vgl. Landsiedel 2020: Glaubenssätze, https://www.landsiedel-seminare.de/nlp-bibliothek/nlpmaster/m-02-00-glaubenssaetze.html#definition (Aufgerufen: 13.11.2020).
7 Vgl. Dispenza, Joe (2012): Ein neues Ich: Wie Sie Ihre gewohnte Persönlichkeit in vier Wochen wandeln können, Koha.
8 Vgl. Landsiedel 2020: Glaubenssätze, https://www.landsiedel-seminare.de/nlp-bibliothek/nlpmaster/m-02-00-glaubenssaetze.html#definition (Aufgerufen: 13.11.2020).
9 Vgl. Dispenza, Joe (2012): Ein neues Ich: Wie Sie Ihre gewohnte Persönlichkeit in vier Wochen wandeln können, Koha.