oder: Die neunschwänzige Katze
Abschlussarbeit von Peter Nadino als PDF lesen
Entstehungsgeschichte
1. Geburtsstunde im Juli 1963:
– in der 91. Sitzung eines chronisch Schizophrenen betont Farrelly zum 91. Mal, wie wertvoll und wichtig der Klient wäre.
– Es war das 91. Mal wieder ohne Ergebnis.
Was nun?
– Farrelly wollte sich nicht mehr auf die Zunge beißen und sagte:
O.k., Bill, vergessen wir es. Sie werden sich niemals ändern. Sie haben Recht. Sie sind einfach ein hoffnungsloser Fall.
wichtigsten Merkmale des provokativen Stils
a) Herausforderung zur Spontanität beim Klienten:
– Verzerrungen schnell, direkt und ungeschminkt aussprechen!
b) liebevolle Provokation bis zum Selbstärgern des Klienten
Therapierichtungen, welche Reaktanz für Veränderungsarbeit nutzen:
• Hypnotherapie nach Milton H. Erickson (1901-1980)
– Vorannahme: „Sie müssen nicht gleich in Trance gehen.“
– Negative Befehle: „Ich muss nicht gleich einschlafen.“
• Logotherapie nach Viktor E. Frankl: (1905-1997)
– Reaktanz als Grundlage der „paradoxen Intention“
– Bsp.: störendes Verhalten, Ängste auflösen indem sie verstärkt werden durch Umdeutung in (paradoxe) vorsätzliche Absicht
„Ich kann nicht einschlafen.“ umdeuten in
„Ich muss unbedingt wach bleiben.“ (Modaloperator)
• Provokative Therapie nach Frank Farrelly (1931-2013)
„Ich war darauf aus, gerade bei den hoffnungslosen Fällen einen Durchbruch zu erzielen.“
– Schizophrene
– Drogenabhängige
– Suizidale
– schwer Depressive
– Vergewaltiger
– Mörder
Grundannahmen
Carl Rogers:
MMMM. Man muss Menschen mögen.
a) Voraussetzungen auf Therapeutenseite:
• Rapport: wichtiger als bei allen anderen Therapien
• Aktivität und Spontanität
• Intuition für Humor und Provokation
b) vorhandene Eigenschaften des Klienten:
• seine Reaktanz mit Spontanität und Selbstärger
• wir geben einen übertriebenen Zuspruch dem selbstzerstörenden Verhalten des Klienten
• einseitige Bestärkung „bedroht“ Entscheidungsfreiheit.
• anstelle von Akzeptanz entsteht Reaktanz im Klienten (Motivation zum Widerstand).
• er entwickelt gesunde Resilienz, Widerstandsfähigkeit und Toleranz gegenüber erneuten Belastungen
Unsere Wachstumsbremsen
wenn Klient in selbstzerstörenden Symptomen feststeckt
• alle Energie dient dem Erhalt der Symptome aus tiefen emotionalen Gründen, die Grundübel sind FFF:
– Feigheit bzw. die Angst zu versagen
– Fixierung in Glaubenssätzen (Prägung und Erfahrung)
– Faulheit bzw. Angst, zu viel leisten zu müssen
Ziele der Provokativen Therapie
• Jeder ist verantwortlich für sein Leben
• Nur jeder selbst kennt die Lösung für seine Probleme
• Es gibt Realitäten im Leben, die alle Menschen akzeptieren müssen
Es gibt nur wenige Gesetze, an die wir uns halten müssen.
Es macht das Leben leichter, wenn wir lernen, damit umzugehen als diese zu bekämpfen.
Energien sollten wir da einsetzen, wo wir sinnvoll was verändern können!!