Wie Innen so Außen
Abschlussarbeit von Christiane Diehl, als PDF lesen
Einleitung
Meine Facharbeit bezieht sich nicht auf die Auseinandersetzung theoretischer Hintergründe einzelner Methoden im systemischen Coaching, sondern auf meine Interpretation der Dynamik.
Wie Innen so Außen
Die Wechselwirkung von dem System in mir mit dem System außerhalb von mir in Bezug auf das systemische Coaching anlehnend an zwei von mir durchgeführten praxisbezogen Beispielen.
Beide Coachings haben im privaten Kontext und aufgrund der Tatsache, dass ich mich noch in der Ausbildung befinde, unentgeltlich stattgefunden.
Meine Coachees sind damit einverstanden namentlich erwähnt zu werden und stellen mir ihre gefertigte Skizze, Kunstwerk zur Verfügung in dem Wissen, das diese Arbeit an Dritte weitergeleitet wird und gegebenenfalls der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.
Dieses Coaching fand in Anlehnung an das Modul Hypnosystemisches Coaching mit Holger statt.
Über die Bewusstwerdung welche Emotionen in meinem heutigen Verhalten sind möglicherweise geknüpft an Erfahrungen mit begleitet Emotionen aus meiner Vergangenheit. Während des Prozesses zeigte sich das mit einbeziehen der Methode „das innere Team “ Schulz von Thun, als hilfreich.
Durch das Hinschauen, Hineinfühlen, innere Dialoge und das Visualisieren der Anteile, konnten wir einen Bezug auf das heutige Erleben schaffen, welches Luca einen Perspektivwechsel ermöglichte.
Indem er seine Einflussmöglichkeit erkannte eigenes Erleben wunschgemäß in seinen Sinnen erfolgreicher zu gestalten. Er erkannte seine Selbstwirksamkeit, die ihm ermöglichte, seinen Fokus vom Problemerleben in die Lösung zu leiten.
Ich orientierte mich an der Annahme das jedes Erlebnis aus der Vergangenheit welches von einer starken Emotion begleitet ist zu jeder Zeit durch innere oder äußere reizte reaktiviert werden kann.
In meinem Coaching mit Victor und Alina zeigte sich das Werte- und Entwicklungsquadrat (Schulz von Thun) als Hilfreiche Methode.
Über die Bewusstwerdung des Eignen Bedürfnis und den dahinterliegenden Werten kamen beide in einen Prozess, der ihnen nicht nur ermöglichte mit ihren eigenen Werten in Harmonie zu sein, sondern auch einen harmonischen wertschätzenden Umgang mit dem jeweiligen Wert ihres Gegenübers zu kommen.
Beide Coaching basierten auf der Methode des aktiven Zuhörens unter Einbezug der Techniken des Pacing.
Das aktive Zuhören schafft durch das spiegeln des Gegenübers, spiegeln der Sachebene, der dahinterstehenden Emotion, des anpassen von Beispielsweise Sprachgebrauchs sowie der Tonlage (Pasing), eine offene wertschätzende Atmosphäre, die dem Coachee das Gefühl gibt, gesehen, gehört und in seinem Anliegen verstanden zu sein, was eine vertrauensvolle Basis des gemeinsamen Miteinanders ermöglicht.
Dem Coach verhilft das aktive Zuhören ebenso zu einer Sicherheit sein Gegenüber mit seinem Anliegen verstanden zu haben.
Gerade in Bezug auf die Emotion empfinde ist das Feedback des Cochee hilfreich, um auszuschließen, wenn auch unbewusst, in eigen Emotionen abzugleiten.
Somit erschafft der Coach die Möglichkeit den Fokus bei seinem Coachee zu halten. Er regt den Coachee an in Selbstreflexion mit seinem Thema und der dahinterstehenden Emotion zu kommen.
Darüber hinaus schafft die Technik des aktiven zuhören die Gewissheit, verstehen wir das im Gesagten das Gleiche.
Der Beginn des Coachings ist auch immer der Beginn für den Coach zu reflektieren,
Wer sitz mir gegenüber,
was ist Sein Thema,
welche Möglichkeiten ihm oder ihr, Wege der Lösung aufzuzeigen habe ich, sehe ich.
An dieser Stelle möchte ich deutlich machen wie wichtig eine Vernetzung mit Kollegen und oder themenbezogen fachlichen kompetenten Bereichen ist, um Themen die für mich eine eher belastende Situation darstellen oder meine Kompetenzen überschreiten, an geeignete Stelle weiter zu leiten.
Sowie mit Hilfe von beispielsweise Supervision mich zu überprüfen … bin ich auf dem richtigen Weg … bzw. während des Prozesses, bin ich noch auf dem richtigen Weg ….
Eine Wertschätzende, Achtsame Haltung basiert immer auf der Verantwortung gegenüber einer Dynamik in Bezug auf dessen Thematik.
Wechselwirkung mit dem inneren System auf das äußere System anhand von äußeren Strukturen
Die leitende Kraft
Umleiten des Aufmerksamkeitsfokus des „Problems“ in die Fokussierung der Aufmerksamkeit in die Lösung.
Cochee Luca 29, zu Zeit in Ausbildung zum Mediationslehrer, wohnhaft in Köln.
Der Erstkontakt hat über Telefon stattgefunden, indem Luca mir von seiner Unzufriedenheit in Bezug auf seine Ausübung als Mediationslehrer schilderte und mich um ein Coaching bat, von dem er sich eine Unterstützung erhoffte um aus dem wie er es nannte, Gedankenkarussell „Traumberuf“ und die damit verbundene Sicherheit zu kommen.
Die Methode des aktiven Zuhörens, so wie Inhalte des Pacing, schafften eine wertschätzende, vertrauensvolle Basis des gemeinsamen Coachings. Bei der Auftragsklärung geschildertes Ziel:
Er wünscht sich wieder „klarer“ zu werden, im Hinblick auf seine berufliche Positionierung.
Bereits bei der Auftragsklärung fand ich es hilfreich die Energie seine Aufmerksamkeit von der problematisch empfundenen Situation, in einen lösungsorientierten Fokus zu lenken, der ihm aufzeigt innerhalb dieser Situation Selbstwirksam zu werden.
Luca beschreibt, dass er immer wieder in eine Spirale wiederkehrender Gedanken gerät, auch bedingt durch die momentane politische Lage. Er beschreibt, immer unsicherer zu werden in Bezug auf seinen Berufswunsch „Mediationslehrer”.
Es entstand ein Gespräch über seine Wünsche, seine Bedürfnisse in Bezug auf seine berufliche Tätigkeit. Währenddessen war sein Fokus immer wieder im Außen (im Problem), während er seine Situation schilderte wirkte er wie in einer Problemtrance.
Mit Hilfe von lösungsorientierten Fragen wollte ich ihm eine Innenschau ermöglichen, um zu prüfen, welche Emotion steht möglicherweise in Verbindung zu der Verunsicherung durch die im Außen wahrgenommene Situation.
Hier wollte ich ihm zum einen eine Entlastung in Bezug auf:
„ich bin verunsichert“, hin zu „ein Teil von mir fühlt sich verunsichert“
bringen und der Bewusstwerdung wer oder was definiert diesen Teil.
„wer in dir spricht da, mit dir?“
„wie alt erlebst du dich da?“
Im weiteren Verlauf zeigten sich zwei Seiten, die sich aktuell in einem inneren Konflikt befinden.
Die eine Seite beschreibt Luca wie eine Bremse, die er den inneren Kritiker nannte.
Er stellte sie über die Visualisierung, als eine große starke Hand dar, die ihn wie er es beschrieb klein hält.
„wenn ich die Hand spüre, fühle ich mich klein“
Durch das Bewusstwerden der Emotion „ich fühle mich klein“ entstand in ihm nicht nur ein Verständnis dafür, wo sie ihren Uhrsprung hat, sondern er zog für sich die Verbindung ins Hier und Jetzt.
„es fühlt sich genauso an“
Die andere Seite nannte er den Lebendigen. Diesen veranschaulichte er über die Visualisierung als Flamme.
Es entstand ein Gefühl der Trauer, weil die Flamme sich so wunderschön anfühlte, zurzeit aber nicht so leuchten kann.
„In der Flamme ist so viel Kreativität die Leben will“
Während er in Kontakt mit beiden Seiten, ihren Emotionen, ihren Aufgaben und Bedürfnissen ging, beschrieb er sein entstandenes Bild als eine Flamme die von der Hand runtergedrückt wird.
In der Auseinandersetzung der Beiden stellte ich Lösung- und Ressourcenorientierte Fragen wie:
„Was braucht die jeweilige Seite?“
„Was ist der jeweilige positive Aspekt?“
„gab oder gibt es Situationen, in denen sie hilfreich ist, sind?“
„gibt es Situationen, in denen es anders ist?“
Das hatte zu Folge, dass Luca über die Bewusstwerdung seiner Seiten einen Perspektivwechsel einnehmen konnte.
Er bekam ein Verständnis, welche Emotion in mir reagiert mit welcher Situation die ich im Außen erlebe. Wie alt, wie handlungsfähig fühle ich mich dann. Dieses Verständnis half ihm die Aufmerksamkeit umzulenken ins Hier und jetzt.
Im Laufe des Coachingprozesses konnte Luca seine Seiten wertschätzend annehmen und Ihnen liebevoller begegnen, indem er beispielsweise den positiven Aspekt erkannte, der vorher eher negativ assoziierten Hand.
„die Hand ist schon gut, da sie auf mich achtet …sie hilft mir dabei mich zu strukturieren “
„die Flamme freut sich, dass ich sie wiedersehe, … sie ist beruhigt das jemand da ist der sie hält … ohne sie zu erdrücken, sie sprudelt über vor Ideen braucht die Hand aber um effizient zu sein.“
Das Abschlussbild, dass Luca visualisierte war eine Hand, die die Flamme hält.
Dieses Bild hatte verankerte Luca indem er sich vornahm davon ein Bild zu gestalten welches er sich in die Wohnung hängt.
Luca schickte mir zwei Tage nach unserem Coaching ein Bild von seiner getragenen Flamme, welches ich an dieser Stelle präsentieren darf.